In diesem Beitrag möchte ich sehr gerne meine Umfrageergebnisse in einen theoretischen Kontext bringen. Auch wenn meine Ergebnisse nicht repräsentativ sind, so möchte ich sie doch einordnen.

Ich habe mich bei meinen Untersuchungen hier auf dem Blog auf die Theorien Uses-and-Gratification-Ansatz und Fernsehen als Nebenbeinutzung gestützt.

Nochmal ganz kurz zur Erläuterung dem Uses-and-Gratification-Ansatz liegt die Annahme zu Grunde, dass Menschen Medien nutzen (in dem Fall Social TV), um bestimmte Bedürfnisse zu befriedigen (vgl. Schweiger, 2007:61).

Bei meinen Umfrageergebnissen kamen folgende Erwartungen besonders zum Tragen:

„bekomme ich neue Informationen zur Sendung“
„kann ich mir eine Meinung bilden mithilfe der Kommentare der Anderen“
„kann ich mitreden“
„habe ich keine Langeweile mehr“

Bei den Bedürfnissen kamen diese Aussagen vor allem zum Tragen:

„weil mir die Sendung wichtig ist und ich mich darüber unterhalten möchte“
„um an den Meinungen und am Leben anderer teil zu haben“
„es ist ungeplant“

Aus den Uses-and-Gratifications-Annahmen ist zu entnehmen, dass die wichtigsten Bedürfnisse das Informations- und Unterhaltungsbedürfnis sind (vgl. Schweiger, 2007:61). Dies spiegelt sich auch in meinen Ergebnissen wieder. Wenn Menschen Medien nutzen, muss mindestens ein persönlicher Grund für dieses Verhalten existieren. Menschliche Bedürfnisse führen demnach zu einer bestimmten Mediennutzung. Wie ich bereits in meiner Theorie erläutert habe, gibt es verschiedene Bedürfnisgruppen:

kognitiv Suche nach Informationen
affektiv Entspannung, Erholung, Bekämpfung von Langeweile
soziale: Anschlusskommunikation
Identität: Selbstfindung
(vgl. Schweiger, 2007:61).

In meinen Ergebnissen spiegelten sich vor allem soziale Bedürfnisse wieder: Die Befragten möchten sich mit anderen darüber unterhalten und mitreden können. Sie möchten am Leben anderer teil haben. Als zweites scheinen kognitive Bedürfnisse eine große Rolle zu spielen. Die Befragten suchen nach Informationen oder erwarten sich von der Nutzung weitere/neue Informationen.  Als drittes scheinen affektive Bedürfnisse wichtig zu sein: Die Befragten gaben an, Social TV zu nutzen, um Langeweile zu bekämpfen.

Nun möchte ich zur Theorie der Nebenbeinutzung des Fernsehens kommen. Diese besagt, dass neben dem Fernsehen noch eine andere Aktivität ausgeführt wird, in diesem Falle die Nutzung des Internets mit einem Laptop/Pc oder mobilem Endgerät. Es lassen sich dabei fünf verschiedene TV-Nutzungsgewohnheiten unterscheiden (vgl. Rössler, 2011:12):

Fernsehen als Routine
selektives Fernsehen
ungeplantes Fernsehen
mal so, mal so
und Fernsehen als Nebenaktivität
(vgl. Rössler, 2011:12)

Aus den Umfrageergebnissen ist zu entnehmen, dass die Befragten Social TV eher ungeplant nutzen. Aus der Theorie liegt dem ungeplantem Fernsehen folgende Definition zu Grunde: „Ich schalte den Fernseher irgendwann ein und verbringe meine Zeit mit Zuschauen“ (Rösler, 2011:14). Die Befragten schalten also den Fernseher ein und nach einer Weile nutzen sie parallel dazu Social TV, ohne das es geplant ist.

Zusammenfassend entnehme ich aus der Verknüpfung der Umfrageergebnisse und der Theorie, dass die Befragten Social TV in erster Linie nutzen um affektive Bedürfnisse zu befriedigen.

Leider habe ich es nicht geschafft auch den gesellschaftlichen Bezug in diesem Post zu behandeln und werde daher meine Auswertung um einen Post verlängern.

Quellen:
Rössler, P. (2011). Skalenhandbuch Kommunikationswissenschaft. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.

Schweiger, W. (2007). Theorien der Mediennutzung – Eine Einführung.Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.